Ein Gastbeitrag von Inga Ellen Kastens

Drama.

Der VW-Konzern macht derzeit vieles richtig. Gemäß Lehrbuch für Angewandtes Krisenmanagement schnurrt die Maschinerie in aufeinanderfolgenden Szenen:
Die Sünde explizit öffentlich zugeben.
Above the Line die Sünder-Geschichte entfalten und sich in den deutschen Sonntagszeitungen als reumütig positionieren („Eigentlich sollte hier unsere Anzeige stehen.“).
Intern Verantwortliche finden und Exempel statuieren (CEO-Abgesang, Vorstandswechsel).
Auf harte Zeiten einschwören (neuer VW-Chef Matthias Müller).
Transparenz und zaghafte Geständnisse (einzelne anonymisierte Ingenieure).
Die obligatorische Kostenschiene fahren (Sparkurs).
Hier soll nicht gemeckert werden. Meckern ist leicht. Und es soll nicht darum gehen, wie das Kind tropfnass aus dem Brunnen herausgezogen und trockengelegt werden kann.

"Wenn Markenkerne ihre zwei Seiten zeigen. VW (Vertrauenswagen)" weiterlesen

Storytelling im Werbespot, Erzählungen in filmischer Form, komprimiert auf eine knappe Minute oder zwei: Die Bandbreite ist weit und wird wohl in Zukunft noch erweitert werden. Das betrifft die Erzählweise, die Komprimierung, das Ausmaß an Intertextualität und nicht zuletzt die verzwickte Frage, wie das Produkt (oder das „sendende“ Unternehmen) in die Geschichte integriert wird. Derzeit gibt es unterschiedlichste Ansätze; der aktuelle Trend scheint aber zu sein, voll auf Emotion zu setzen. Was dabei auf der Strecke bleiben könnte, ist nicht nur der Respekt vor der Intelligent der Rezipienten und folglich den Kunden – wenn es den je gegeben haben sollte – sondern auch die Geschichten selbst.

"Gerührt – nicht geschüttelt: Wie Storytelling in Werbespots auf unsere Emotionen zielt" weiterlesen